Natürlich dokumentieren auch Landschaftsfotografien keine Landschaft, sondern entwerfen sie erst. Diesen Vorgang wollte ich verdeutlichen, als ich mich um Perspektivenverschiebungen, um montage-artige Konstruktionen bemühte. Diese Montagen sind aus mehreren verschiedenen Fotos zusammengesetzt: Horizontale Linien entstehen durch Schnitte mit der Schere. Diapositive werden wie Negative behandelt. Einzelstücke werden verdoppelt. Wasser erzeugt Wolken und Wolken erzeugen Wasser. Die Bilder sind nirgends nachweisbar außer im Auge des Betrachters.
Die Montage 1 kehrt Perspektiven- und Größenverhältnisse teilweise um, die großen Buhnen sind im Hintergrund eingefügt worden, die kleinen nun im Vordergrund.
„Das dunkle Band solcher Buhnen zieht sich quer durchs Bild. Die verkleinerte Reihe ist noch einmal vor die große Reihe montiert. Die Reihen schwarzer Holzpfähle bilden eine lange dunkle Fläche, die sich auch als serielle Anordnung lauter senkrecht stehender, schmaler Flächen beschreiben lässt. Letztere bestimmen allerdings nur einen Teil des Bildes, so dass wir nach weiteren Mustern fahnden müssen. Die Sandflächen im Vordergrund sind durch Pflanzen und Steine strukturiert und voluminöse helle und dunkle Wolken im Hintergrund bieten ein ganz anderes Repertoire an Formen, sind aber als Bildteile durchaus auf einer Bildebene zu lokalisieren. Das Austarieren solcher Kontraste entspricht klassischer Kompositionsweise.“ (Manfred Schmalriede)