„Ein altes Tor mit Weg, Baum, Treppe und Hühnern dahinter. Und dann die Wandmalerei, die Farben die eisernen Armierungsstangen, das gemalte und das reale Laub – das Bild will gelesen werden wie alle Arbeiten von Bernd Scheffer. (…) Hinter dem Tor zeigt sich ein Innenhof, der nach rechts durch eine niedrige Mauer abgeschlossen wird und in der Perspektivflucht an einer kleinen Treppe endet; links daneben wird ein Garagentor halb angeschnitten, das ganz sicher ins Zeitalter der Motorfahrzeuge gehört (…). Ganz rechts neben dem Tor zeigt sich der verknotete Baumstamm eines nicht näher bestimmbaren Schlingengewächses, kurz daneben und dahinter sind zwei Hühner zugange; der Boden, auf dem sie picken, sieht nach langer Nutzung durch das Federvieh aus. Den größten Teil der Bildfläche nimmt eine Wandfläche ein. Links ist eine gemalte Szenerie erkennbar, die direkt unter dem kaum sichtbaren Kämpfer des Deckengewölbes ansetzt und eine Säule samt Balustrade mit darüber wucherndem Gestrüpp darstellt. In seinen besten Zeiten mag das Bild ein wenig Illusion über die weite Landschaft hinter der Mauer verbreitet haben, durch seinen inzwischen ruinösen Zustand verweist es doch mehr auf seine eigenen Schwächen, etwa die einigermaßen falsch konstruierte Säule samt Kapitell. Rechts neben dem Tor ist die Malerei fast vollständig verschwunden, gerade noch ein wenig Säulenschaft und ein kleines Stück Balustrade sind noch erkennbar, der Rest verschwindet in der Struktur aus abgeplatztem Putz und feuchtem Schimmelbefall am Boden. Bernd Scheffer hat sich nicht im rechten Winkel vor das Esemble für seine Aufnahme, sondern leicht daneben; die Kamera blickt etwa aus seinem Winkel von 75° auf die Szenerie. Das ermöglicht dem Fotografen in den Innenhof mit den beiden Hühnern zu blicken. Das Licht, dass Bernd Scheffer offenkundig erst später hinzugefügt hat, zeigt den Einbruch des Medialen in die Konstruktion des tradierten Raumes an, es ist ein erneuter Manierismus.“ (Rolf Sachsse)